Mellauer Geschichte
Die Ursprünge der Gemeinde Mellau gehen auf eine Vorsäßsiedlung von Schwarzenberger Bauern im 13. Jahrhundert zurück. In der Au, unweit des Mellen, errichteten sie eine Kapelle und etablierten einen vorübergehenden Wohnsitz. Bereits im 14. Jahrhundert entwickelte sich daraus eine dauerhafte Siedlung, die 1464 den Status einer eigenständigen Pfarre erlangte. Die historischen Quellen zur Frühgeschichte von Mellau sind begrenzt, jedoch ist belegt, dass der Ort während des Dreißigjährigen Krieges von einer Pestepidemie heimgesucht wurde. Kapellen und Pestkreuze am Dorfeingang erinnern bis heute an diese Ereignisse. Erfahren Sie mehr über die faszinierende Geschichte Mellaus!
Die Naturgewalten
Die Bewohner des idyllisch gelegenen Dorfes an der Mündung des Mellenbaches in die Bregenzerache sahen sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder mit den unbändigen Kräften der Natur konfrontiert. Historische Aufzeichnungen berichten von bedeutenden Überschwemmungen in den Jahren 1726, 1728, 1730 und 1910. Besonders einschneidend war das Jahrhunderthochwasser von 2005, das in den frühen Morgenstunden des 23. August erhebliche Sachschäden verursachte und sogar ein zuvor evakuiertes Haus mit sich riss. Das Mellental erlebte die ungebändigte Kraft des Mellenbachs, der teilweise sogar einen neuen Verlauf suchte und dadurch den Erschließungsweg für zahlreiche Alpen wochenlang unpassierbar machte.
Der große Brand
1870 wurde Mellau von einer großen Brandkatastrophe heimgesucht. Kirche, Schule, Pfarrhaus und 18 weitere Wohnhäuser wurden ein Raub der Flammen. Im Lawinenwinter 1954 forderte der „Weiße Tod“ 5 Menschenleben.
Der Sommerfrische-Ort
Trotz der Widrigkeiten der Natur wurde Mellau am Fuße der Kanisfluh schon im 19. Jh., als Sommerfrische und Bergsteigen in Mode kamen, zum beliebten Ziel von Urlaubern. Bereits 1889 wurde deshalb ein Verschönerungsverein gegründet. Nach Rückschlägen durch die Inflation in den 20-er Jahren und die 1000 Mark Sperre Hitlers erlebte der Tourismus in den 50-er Jahren einen neuen Aufschwung. Zahlreiche Hotels und Pensionen dominieren heute das Dorfbild und zeugen von der Hochblüte in dem 80-er Jahren, als Mellau nächtigungsstärkste Gemeinde des Bregenzerwaldes war. Wesentlich dazu beigetragen hat das Schigebiet Rossstelle, das 1973 durch eine Kabinenbahn und vier Schlepplifte erschlossen wurde.
Hier gehts zur Geschichte der witus-Gemeinden: Zeitreise