„Ich bin der Erste, der am Bügel hängt“, sagt Michael Kaufmann. Kaufmann heißen im Bregenzerwald einige – und fast gilt der Name lokalem Adel. Bauadel auf alle Fälle, Michael ist Zimmermann und Bruder des legendären Architekten Hermann Kaufmann. Sie sind mitverantwortlich für die Renaissance des Holzbaus in der Region und über deren Grenzen hinaus. Echte Wälder mit Tradition und Innovationsgeist. Und, wie Michael, Erste am Skilift. Das heißt, Schlag 8.45 Uhr fährt er bergauf. Michael weiß nämlich, wann es am schönsten ist auf dem Berg. Wenn die frische Morgensonne sich ein wenig gelblicher färbt und angenehme Wärme spendet, steht er längst wieder im Tal. Spätestens um 11.45 begibt er sich nämlich zur Arbeit. Dann hat er bereits etliche Kilometer des Skigebietes Damüls-Mellau in seinen Beinen – und ist frisch für das Zimmermannshandwerk. Ihm passiert es angeblich nie, „dass ich einmal irgendwo zwei Minuten ansteh’!“ Wieso eigentlich? „Insiderwissen!“, meint er knapp und klappt die Ski zusammen. „Und jetzt zur Arbeit!“ Für Michael heißt es im Skigebiet Damüls- Mellau: maximale Zeit auf der Abfahrt, minimale Wartezeit am Lift. Und wie bitte, hält er es mit der Arbeit? Da kommt nur ein viel sagendes Lächeln. Ein typischer „Wälder“ eben, einer, der sich nachhaltig einer Sache widmet und sie voller Hingabe erledigt – egal, ob es sich um sein Handwerk handelt oder um die optimale Nutzung von Skipisten. Etwa jenen im größten zusammenhängenden Skigebiet des Bregenzerwaldes rund um die Orte Mellau und Damüls.