Architektur im Bregenzerwald: Eine Symbiose aus Tradition und Moderne
Im Bregenzerwald verschmelzen klare Linien, Glas und heimisches Holz zu einem harmonischen Zusammenspiel aus moderner und traditioneller Architektur. Auch in Mellau, kann man diese faszinierende Verbindung erleben. Wenn heute eine Rangliste der bedeutendsten Welt-Architekturregionen erstellt würde, stünde Vorarlberg mit Sicherheit unter den ersten Zehn. Dies bezieht sich nicht nur auf die Bedeutung einzelner architektonischer Meisterwerke, sondern auch auf ihre Vielzahl und Häufigkeit in der Region.
Baukünstler
Ursprünglich nannten sich die Akteure dieser Architekturbewegung „Baukünstler“, da ihnen der Titel Architekt*in von der Bauwirtschaft und der Kammer verweigert wurde. Von Anfang an spielten öffentliche Auftritte, der Zusammenschluss und das offene Gespräch eine wichtige Rolle. Ihr Ideal war gesellschaftspolitisch geprägt: soziale Verantwortung, bezahlbare Lösungen, Nachhaltigkeit und regionale Verbundenheit. Diese Generation suchte nach neuen Lebensformen und Ausdrucksweisen, widersetzte sich dem Landverkauf und fand ihren Ausdruck in der Architektur. Das Wohnhaus wurde zum Ausgangspunkt dieser kulturellen Erneuerung, sei es bei der Sanierung von Bestandsgebäuden oder bei Neubauten, häufig für Wohngruppen. Schritt für Schritt strahlte diese neue Architektur auf die wirtschaftlichen Eliten und den öffentlichen Sektor aus. Heute sind Persönlichkeiten wie Eberle, Gnaiger, Dietrich, Kaufmann und Ritsch international bekannte Architekten mit Lehrstühlen an renommierten Universitäten.
Die Architektur im Bregenzerwald verkörpert somit eine einzigartige Symbiose aus Tradition, sozialer Verantwortung und avantgardistischem Design, die weltweit Anerkennung findet. Hier hat sich eine Bewegung etabliert, die wegweisende Trends setzt und die Baukunst auf eine neue Ebene gehoben hat.