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Umgang Hittisau

Umgang Hittisau

Umgang Hittisau

Warum steht Österreichs einziges Frauenmuseum gerade in Hittisau? Und warum erhebt es sich über der Zentrale der dortigen Feuerwehr – traditionell eine Vereinigung von Männern, die sich für die Sicherheit anderer einsetzen?

Nun, wohl auch, um den hohen Stellenwert der Frauen und ihre Bedeutung für die Gestaltung des Bregenzerwaldes zu betonen. In Hittisau sorgen sie auch noch für den Betrieb des Frauenmuseums. Die meisten von ihnen wie die Feuerwehrleute ehrenamtlich. Das Dorf verfügt über renommierte Handwerksbetriebe, in denen neben der hier stark verankerten Holzverarbeitung auch die Schmiedekunst hochgehalten wird.

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1. Hotel Gasthof Krone

1. Hotel Gasthof Krone

Der Gasthof Krone, vor 175 Jahren als Gerichtsgebäude erbaut, wird in dritter Generation als Familienunternehmen geführt. Bregenzerwälder Unternehmenskultur beweisen die jungen Besitzer, indem sie regionale Wertschöpfung mit moderner Gestaltung verbinden: Von einem befreundeten Architekten in enger Zusammenarbeit mit Handwerkern des „Werkraum Bregenzerwald“ sind Gästezimmer und Gasträume neu gestaltet worden. Zahlreiche Preise bestätigen das hohe Niveau des geglückten Zusammenspiels von Alt und Neu, das auch durch die Qualität des Services und der Küche bestätigt wird.

Architekt: Bernardo Bader

2. Ritter von Bergmann Saal

Josef Bergmann stammte aus Hittisau. Er gilt als Begründer einer quellenkritischen und methodisch einwandfreien Vorarlberger Landesgeschichtsschreibung. Dafür wurde er geadelt. Nach ihm ist der Gemeindesaal benannt. Der Holzbau war einer der ersten in Vorarlberg. Mit seinem Firstdach und seiner Holzkonstruktion ist er ein Beispiel für eine angemessene Bauweise in einer bäuerlichen und durch Holz geprägten Region. Bretter bilden die Fassade, den „Deckelschirm“. „Umgekehrt“, weil die breiten Bretter über den schmalen Latten liegen.

Architekten: Hermann Kaufmann & Christian Lenz

2. Ritter von Bergmann Saal
3. Haus N.

3. Haus N.

Pfarr-, Kaplan- und Benefiziatenhaus bilden ein Ensemble ähnlicher Amtsbauten. Sie zeichnen sich durch einen annähernd quadratischen Grundriss, eine symmetrische Fassade, ein gemauertes Erdgeschoß und ein Walmdach aus. Das Benefiziatenhaus wurde durch einen Neubau ersetzt. Dieser bleibt dem Vorgängerbau mit Walmdach und regelmäßiger Lochfassade zur Straße hin treu. Anders als das Benefiziatenhaus ist es jedoch vollständig in Holz gebaut. Die stufenweise vorspringende Fassade und der Innenausbau in Weißtanne interpretieren die Tradition neu – ebenso der Schopf auf der Gartenseite.

Architekten: Andreas Cukrowicz & Anton Nachbaur-Sturm

4. Haus B.

Das Kaplanhaus bildet mit Pfarrhaus und einem ehemaligen Benefiziatenhaus ein Ensemble des ausgehenden Barocks. Die symmetrischen Fassaden und Zeltdächer haben die Zeit überdauert. Ursprünglich waren alle drei Gebäude weiß gekalkt. Nach rund hundert Jahren erhielten sie eine Schindelverkleidung. Und wieder hundert Jahre später zeigten sie unterschiedliche Stadien des Verfalls. Beim Kaplanhaus musste die Rückseite erneuert werden. Schmuckstück des sanierten Baus ist eine getäferte, mit elfenbeinweißer Ölfarbe gestrichene Stube in der Beletage. Die Räume im Souterrain wurden durch Abgraben des Kellerbodens höher. Die Garage steckt unter der Wiese.

Architekt: Walter Beer

4. Haus B.
5. Haus S.

5. Haus S.

Das Haus aus dem Jahr 2008 verfügt über einen erschwinglichen Passivhausstandard. Es hat keinen Keller. Nebenräume sind in einem eingeschoßigen Zubau untergebracht: Damit finden Wind und Wetter weniger Angriffsfläche. Außerdem ist ein geschützter Außenraum entstanden. Die Fenster richten sich nach attraktiven Ausblicken. Sie sind energietechnisch optimiert. Die Wände bestehen aus vorgefertigten Holzkastenelementen: außen kommt Weißtannenholz zum Einsatz, im Inneren vorwiegend Gipskarton. Die Decken wurden in Massivholz ausgeführt, Böden sind mit Holz auf einem wärmespeichernden Beton-Estrich ausgelegt.

Architekt: DI Peter Nußbaumer

6. Haus S.

Das 2002 fertiggestellte Haus ersetzte einen abbruchreifen Vorgängerbau. Wie dieser nutzt es die Hanglagefür eine ebenerdige Wohnung mit Weitblick. Ortstypisch ist auch das für Fassade, Dach und Innenausbau verwendete Weißtannenholz. Es ist weniger feuchtegefährdet als Fichtenholz. Auch eignet sich Weißtanne gut für Schindeln an der Fassade. Das Holz ist harzfrei, was es zu einem beliebten Material für den Innenausbau macht. Architekten setzen gern riftgeschnittene, also im Radialschnitt gesägte Weißtannenbretter ein. Er erfolgt entlang einer Linie vom Mark bis zur Rinde in Stammlängsrichtung.

Architekt: Jürgen Hagspiel, 2002

6. Haus S.
7. Romantikhotel Das Schiff

7. Romantikhotel Das Schiff

Der Name für das Hotel entstand als Erinnerung an die Seefahrerzeit des Johann Jakob Mennel. Er stand im Dienst bei der kaiserlichen und königlichen Marine in Triest. 1840 kehrte er nach Hittisau zurück und eröffnete ein Wirtshaus, das er „Schiff“ nannte. Mittlerweile ist es mehrmals umgebaut worden, wobei die jeweils älteren Teile großteils bestehen blieben. So kommt ein Aufenthalt im Hotel auch einer Schiffsreise durch die Bregenzerwälder Architekturgeschichte ab dem 19. Jahrhundert gleich. Die Gasträume und Zimmer stammen von Handwerkern, deren Stolz es ist, die Vorfahren an handwerklichem Können zu übertreffen.

Architekten: Farb-02 Klas & Lässer Architektur Bmst GmbH

8. Frauenmuseum

Weltweit gibt es über fünfzig Frauenmuseen – meist in Städten wie Bonn, Meran, Århus, Dakar, Xi’an, Ho-Chi-Minh-Stadt oder San Francisco. Das Frauenmuseum Hittisau ist das einzige im ländlichen Raum. Starke Frauen spielen in lokalen Mythen des Bregenzerwaldes eine große Rolle. So sollen Frauen in der Schlacht an der Roten Egg am Ende des Dreißigjährigen Krieges schwedische Truppen in die Flucht geschlagen haben. Im Jahr 2000 wurde in Hittisau ein Gebäude für Feuerwehr und Kultur geplant. Daraus entwickelte die aus Hittisau stammende Elisabeth Stöckler ein Konzept für ein Museum, in dem Frauengeschichte und Frauenkultur erforscht, ausgestellt und vermittelt werden.

Architekten: Andreas Cukrowicz & Anton Nachbaur-Sturm

8. Frauenmuseum
9. Betreutes Wohnen

9. Betreutes Wohnen

Das Gebäude aus dem Jahr 2007 zählt zu den ersten Beispielen „Betreuten Wohnens“ für ältere Menschen im Bregenzerwald. Unter einem durchgehenden Dach sind in einem kompakten, holzverschalten Massivbau auf drei Stockwerken zehn Wohnungen untergebracht. Es wirkt sympathisch, denn es liegt günstig am Schnittpunkt von Dorf und Umgebung und doch nahe am Zentrum sowie neben dem Altersheim mit seinen Angeboten. Im Hause ergeben sich genügend Begegnungsmöglichkeiten, es hat großzügige Balkone und private Freiflächen mit unverbauten Ausblicken in eine beeindruckende Landschaft.

Architekten: Fink-Thurnher ZT GmbH, 2007/2008

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